Typisch “georgisch”

Was ist georgische "Sufra"?

georgische Sufra

Wir, die Georgier sind sehr stolz darauf, dass die Traditionen des georgischen Tisches (so benannte Sufra) in vielen Ländern der Welt bekannt sind. Unsere Gastfreundschaft und großzügige Begrüßung haben viele unsere ausländische Gäste begeistert.
Gast gilt in Georgien als besonderes Geschenk von Gott, es gibt sogar uralten georgischen Spruch: „der Gast kommt von Gott“.
Respekt vor dem Gast war in Georgien so verwurzelt, dass auch der Feind des Hauses, wenn er zu Besuch gekommen ist, auch geschützt werden musste.

Vor jedem Fest (Sufra) wird der Chef des Tisches gewählt – der Tamada. Tamada war schon immer ein Indikator für Selbstdisziplin und Organisation. „Sufra“ wird heutzutage oft als „saufen“ verstanden, aber in der Vergangenheit war das nie Wettbewerb beim Trinken. Toast sollten in erster Linie poetisch sein.

Sufra in Georgia beginnt mit der Auswahl des Tamadas. Dann, auf die Initiative von Tamada, wird auf verschiedene Themen getrunken, wie zum Beispiel auf Frieden, Eltern, Großeltern, Familie, Familiengäste, Nachbarn, Verstorbene, Kinder, Zukunft usw. Es sind unzählige Trinksprüche und verschiedene Reihenfolge wie man es sagt.
Zum Sufra wird traditionell nur Wein getrunken, der natürlich von jeder Familie zu Hause selbst gemacht wird. Der guter Wein ist der Ruf des Mannes, deswegen versucht jeder seinen Ruf nicht zu ruinieren. Wir trinken im Allgemeinen viel Wein, aber die Sache ist, dass wir “nie” betrunken warden))) Wenn es bei den Olympischen Spielen Sportart gäbe wie Weintrinken, dann würden immer die Georgier gewinnen.

Der französische Reisende Chardin schrieb im 17. Jahrhundert über die Georgier: “Ich hab in meinem Leben viel gesehen aber nirgendwo wird so viel Wein getrunken wie in Georgien” …
Sufra ist eine gute Mischung von georgischer Küche, Traditionen, Wein und netter Gesellschaft.

Was ist Kwewri?


Kwewri ist das älteste Weingefäß der Welt mit 8000 jähriger Geschichte. Im Jahr 2013 wurde die traditionelle georgische Methode der Weinherstellung in Kwewri zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Die ältesten Kwewri Weingefäße wurden in der Gegend von Marneuli entdeckt, welche die uralte Weinkultur in Georgien beweisen.
Kwewri wird aus Ton hergestellt und zur Gärung sowie zur Lagerung von Wein verwendet. Der georgische Kwewri ist immer im Boden versteckt. Deshalb erfordert ihre Pflege spezielles Wissen und großen Aufwand. Die Besonderheit der Kwewri-Weinherstellung besteht darin, dass der Traubensaft zusammen mit der Haut und dem Stiel fermentiert wird. Dann wird die fermentierte Traubensaft auf Tschatscha (Meische, die in Georgien als Mutter des Weins bezeichnet wird) für sechs Monate oder bis zum Frühjahr gelagert. Die Farbe dieses Weins variiert je nach Rebsorte zwischen hellem und dunklem Bernstein. Oft werden solche Weine als “Orange Weine“ benannt.  

 

 

Was ist Tschurtschchela?

Tschurtschchela ist nicht nur lecker und bei vielen Georgiern beliebt, sondern auch sehr gesund. Traubensaft ist reich an Kalium und fördert die Herzmuskelfunktion. Die Wissenschaftler haben die  Nüsse als der beste Nährstoff für das Gehirn anerkannt. Deshalb empfehlen uns die Großeltern, vor den Prüfungen immer ein Tschurtschchela in der Tasche zu haben.

Es ist auch ein natürliches Heilmittel gegen Schlaflosigkeit.

Tschurtschchela ist für Georgier immer mit Herbst und Weinlese verbunden und auch zum Silvester muss es auf dem Tisch liegen.
Tschtschurtchchela wird entweder mit Walnuss oder Haselnuss gemacht, die werden erstmal am Faden gehängt und dann im eingedickter Traubensaft eingetaucht. Danach werden sie, wie die Kerze, rausgezogen und zum Trocknen gebracht.