UNESCO Weltkulturerbe

In der  UNESCO-Weltkulturerb Liste hat Georgien vier Denkmäler:

# Bilder Beschreibung Standort Gründungsdatum

Aufgenommen

Kriterien
1 Svetitskhoveli1.jpg Swetizchoweli
Kathedrale 

Mzcheta 1010 — 1029      1994 708 iii, iv
2 Mtskheta, Georgia — Jvari Monastery.jpg Kreuzkirche  Mzcheta 586 — 604      1994 708 iii, iv
3 Gelati klooster.jpg Gelati Kloster Kutaisi XII Jahrhundert      1994 710 iv
4 Ushguli Svaneti 1822.jpg    Swanetien Ushguli X-XI Jahrhundert      1996 709 iv, v

 

Immaterielle Weltkulturerben:

1. Georgische Polyphonie – Die georgische Polyphonie wurde im Jahr 2008 zum Schutz des immateriellen Kulturerbes  in die Liste aufgenommen. Es sei darauf hingewiesen, dass die georgische Polyphonie unter den 19 einzigartigen Meisterwerken der Welt benannt wurde.

 

2. Die älteste georgische traditionelle Methode, den Wein zu keltern, wurde 2013 in die UNESCO-Liste aufgenommen.
3. Georgische Alphabet – 2014 wurden drei georgische Alphabetearten  in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.
4. Georgisches Ringen – Wurde im Jahr 2018 auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Swetizchoweli

 

die Hauptkathedrale der georgisch-orthodoxen Kirche, Bestattungsort vieler Könige Georgiens, ihrer Familienmitglieder und Patriarchen. Denkmal der georgischen Architektur des XI. Jahrhunderts.

Swetizchoweli liegt in der Stadt Mzcheta, 20 Kilometer von Tiflis entfernt. Swetizchoweli ist das größte historische Kirchengebäude unter den erhaltenen in Georgien. Es ist seit Jahrhunderten das religiöse Zentrum des christlichen Georgiens. König Mirian, der im 4. Jahrhundert zum Christentum konvertierte, errichtete hier die erste Kirche, die nicht überlebt hat und bis zu uns gelangt ist. In den Jahren 1970-1971 wurden bei den Reparaturen und Restaurierungsarbeiten Spuren ihrer Gründung gefunden. Auch der Plan der hier errichteten Basilika, die Wachtang Gorgasali in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts nach dem Abriss der Nino-Kirche hier errichtete, wurde vollständig umrissen. Der Katholikos von Kartli Melkisedek baute im XI. Jahrhundert an der Stelle der beschädigten Basilika eine neue Kirche. Er lud Arsukisdze als Architekt ein. Der Bau begann im Jahr 1010 und wurde 1029 abgeschlossen. Während seines Bestehens wurde Swetizchoweli viele Male renoviert. Im Jahre 1283 wurde der Tempel durch ein Erdbeben beschädigt. Im 14. Jahrhundert restaurierte Giorgi Brtskinvale die Kuppel des Tempels. Im gleichen Jahrhundert wurde die Kathedrale von den Invasoren beschädigt. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts baute König Alexander der Große den Tempel wieder auf. Im Jahr 1656 wurde die Kuppel unter der Leitung von König Rostom und Königin Maria restauriert.

Jwari Kloster

Der Geschichte zufolge wurde im frühen vierten Jahrhundert ein Holzkreuz über einem heidnischen Heiligtum auf einem felsigen Berggipfel mit Blick auf Mtskehta, der ehemaligen Hauptstadt des georgischen Königreichs Kartli-Iberien, errichtet. Der Bau des Kreuzes symbolisierte den Untergang des Heidentums und den Aufstieg des Christentums in Georgien. Im Jahr 545 wurde nördlich des Kreuzes eine kreuzförmige Kirche, bekannt als die Kleine Kirche von Jvari, errichtet. Zwischen 586 und 605 wurde eine größere Kirche direkt über der Stelle des Holzkreuzes errichtet, dessen Sockel im Inneren der Kirche noch sichtbar ist. Außergewöhnliche Reliefskulpturen schmücken die Außenfassaden der Großen Kirche. Ihre feinen Proportionen und ihre bemerkenswerte Technik unterschieden die Skulpturen von den früheren, in der Region üblichen Basrelief-Schnitzereien. Im Jahr 2004 wurde das Kloster als Teil der Historischen Denkmäler von Mzcheta in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Das Jwari-Kloster liegt am Abgrund einer senkrechten Klippe und ist ein bemerkenswertes heiliges Wahrzeichen, das von der antiken Stadt Mzcheta aus sichtbar ist. Die Bautechniken und hohen technischen Standards sowie das vielfältige dekorative Sortiment des Klosters sind Beispiele für außergewöhnliche jahrhundertealte georgische Baupraktiken . Obwohl der tetrakonchische Bautyp seinen Ursprung nicht in Georgien hatte, erlebte er im Land eine einzigartige und komplexe Entwicklung. Die Große Kirche stellt den Höhepunkt dieser architektonischen Typologie dar und dient als Modell für zahlreiche andere Kirchen. Jwari ist seit ihrer Gründung ein wichtiger Wallfahrtsort und gilt als einer der heiligsten Orte im gesamten Kaukasus. Die Große Kirche wird auch heute noch für große Feiern genutzt, wie Taufe und Hochzeiten.

Gelati Kloster

Der architektonische Komplex des Gelati-Klosters und der Akademie am Rande der Stadt Kutaisi ist eines der am meisten geschätzten religiösen und kulturellen Wahrzeichen des Landes. König David der Erbauer begann im Jahr 1106 mit dem Bau des Klosters und der Akademie als großartige Ehrung seines Sieges über die Türken. Die Akademie war eine der ersten Hochschulen, die im Mittelalter gegründet wurden, und wurde zu einem wichtigen kulturellen Zentrum in Georgien. Obwohl die Akademie im Spätmittelalter – nach ihrer Umwandlung in ein Refektorium – ihre Arbeit einstellte, ist das Kloster nach wie vor in Betrieb. Der Ort ist bekannt für seine Sammlung von Mosaiken aus dem zwölften bis neunzehnten Jahrhundert, Wandmalereien, Emaille und Metallarbeiten. Im Jahr 1994 wurde Gelati von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Infolge der politischen und wirtschaftlichen Unruhen in Georgien in den letzten Jahren wurden das Kloster und die Akademie von Gelati, wie auch viele andere historische Stätten, vernachlässigt.

Uschguli

Ushguli ist eine Gemeinde in Svaneti, Stadtbezirk Mestia, die aus vier Dörfer besteht: Zhibiani, Chvibiani, Murkmeli und Tschajaschi. Es befindet sich am Fuße des höchsten Gipfels Schchara (5201m). Die Höhe der Gemeinde Ushguli reicht von 2060 Meter bis 2200 Meter über dem Meeresspiegel und bis 2014 galt sie als die höchste Siedlung in Europa. Nach der Volkszählung 2014 wurde 1 ständiger Einwohner im Dorf Bochorna in Tuschetien registriert und diesem Dorf wurde der Status der höchsten Siedlung in Europa verliehen. Das Dorf Tschajaschi steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes set 1996.

Erstaunliche Aussicht auf Schchara, Swanetische Türme und alte Kirchen mit einzigartigen Malereien schaffen eine exotische und fabelhafte Umgebung. Dieser Ort ist sowohl für Natur- und Wanderliebhaber als auch für Kultur- und Geschichtsinteressierte sehr attraktiv. Unter den Sehenswürdigkeiten von Ushguli sind besonders erwähnenswert:
Lamaria Kloster, König Tamars Sommer Residenz, Tschajaschi Erlöser Kirche, ethnographisches Museum, Murkmeli Erlöser Kirche und andere. Es ist auch möglich, von Ushguli nach Lentechi über den Ughviri-Pass zu fahren. Wenn Sie Abenteuer suchen und Ober- und Unterswaneti kennenlernen wollen, ist eine Reise von Mestia nach Lentekhi über den Ugviri-Pass eine gute Gelegenheit dafür.

Georgische Polyphonie

Der Volksgesang hat einen hohen Stellenwert in der georgischen Kultur. Mehrstimmiger Gesang in georgischer Sprache ist eine säkulare Tradition in einem Land, dessen Sprache und Kultur oft von Invasoren unterdrückt wurden. Es gibt drei Arten von Polyphonie in Georgien: komplexe Polyphonie, die in Swanetien üblich ist; polyphoner Dialog über einem Basshintergrund, der in der Region Kachetien in Ostgeorgien vorkommt; und kontrastierte Polyphonie mit drei teilweise improvisierten gesungenen Teilen, charakteristisch für Westgeorgien.

Das Chakrulo-Lied, das bei Zeremonien und Festen gesungen wird und zur ersten Kategorie gehört, zeichnet sich durch die Verwendung von Metaphern und den Jodler, das Krimanchuli und das “Krähen des Hahns” aus, die von einem männlichen Falsett-Sänger vorgetragen werden. Einige dieser Lieder sind mit dem Kult der Weinrebe verbunden und viele stammen aus dem achten Jahrhundert.

 Die Lieder durchdrangen traditionell alle Bereiche des täglichen Lebens, von der Feldarbeit (das Naduri, das die Klänge der körperlichen Anstrengung in die Musik einbezieht) über Lieder zur Heilung von Krankheiten bis hin zu Weihnachtsliedern (Alilo).

Nachdem die traditionelle georgische Musik früher unter den Nachteilen der sozialistischen Kulturpolitik gelitten hat, ist sie heute durch die Landflucht und den zunehmenden Erfolg der Popmusik bedroht. In vielen Archiven findet man Aufnahmen von mehrstimmigen Liedern aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts; diese Aufnahmen sind jedoch nicht sicher genug, um die langfristige Erhaltung zu garantieren.

Georgische Alphabet

Georgisch ist eine südkaukasische oder kartvelische Sprache. Sie wird hauptsächlich in Georgien gesprochen, wo sie Amtssprache ist. Im Jahr 2016 gab es etwa 3,4 Millionen Sprecher der georgischen Sprache in Georgien. Es gibt Georgisch-Sprecher in einer Reihe von anderen Ländern, darunter die Russische Föderation (171.000), die Türkei (151.000), der Iran (64.100) und Aserbaidschan (30.000). Das sind die ethnische Georgier , welche vor vielen Jahrhunderten umgesiedelt worden sind.

Georgisch ist verwandt mit Mengrelisch, Laz und Swanisch, die alle hauptsächlich in Georgien gesprochen und mit dem georgischen (Mkhedruli) Alphabet geschrieben werden.

Es wird vermutet, dass Georgisch eine gemeinsame Abstammung mit den anderen südkaukasischen Sprachen hat. Es begann sich als eigenständige Sprache während des 1. Jahrtausends v. Chr. in einem Gebiet zu entwickeln, das zum Königreich Iberien wurde (ca. 302 v. Chr. – 580 n. Chr.) Zum ersten Mal  wurde sie schriftlich im 2. Jahrhundert n. Chr. von dem römischen Grammatiker Marcus Cornelius Fronto in einem Brief an den Kaiser Marcus Aurelius erwähnt .

Geschriebenes Georgisch

Die georgische Sprache erschien erstmals in schriftlicher Form im 430 n. Chr. in einer Kirche von Palästina in einem Alphabet, welches als Asomtavruli bekannt ist. Zwei andere Alphabete wurden verwendet, um Georgisch zu schreiben: Nushkhuri und Mkhedruli, welches das derzeit verwendete Alphabet ist.