Höhlenstadt Uplisziche (wörtlich “Festung des Gottes”) ist eine verlassene, in den Fels gehauene Stadt, die früher eine wichtige Rolle in der georgischen Geschichte gespielt hat. Der Ort wurde in der späten Bronzezeit, um 1000 v. Chr., gegründet und war bis zum 13. Jahrhundert n. Chr. bewohnt. Zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem 11. Jahrhundert n. Chr. war Uplistsiche eines der wichtigsten politischen und religiösen Zentren Georgiens.
Archäologen haben zahlreiche Tempel und Fundstücke ausgegraben, die sich auf eine Sonnengöttin beziehen, die vor der Ankunft des Christentums verehrt wurde. Als das Christentum nach Georgien kam, verlor die Stadt an Bedeutung gegenüber den neuen Zentren der christlichen Kultur, vor allem Mzcheta und Tiflis. Trotzdem ging das Leben in Uplistsiche weiter, christliche Strukturen wurden gebaut, und für eine kurze Zeit existierte das Christentum und der alte Glaube in der Stadt nebeneinander.
Nach der arabischen Eroberung der Königsstadt Tiflis begann die zweite Blütezeit der Stadt, als Uplisziche zur Residenz der Könige von Kartli wurde. In dieser Zeit wuchs die Stadt auf eine Größe von etwa 20.000 Menschen an und entwickelte sich zu einem wichtigen Karawanenhandelsposten. Als Tiflis 1122 zurückerobert wurde, erlebte Uplistsiche einen sofortigen und schnellen Niedergang. Im 13. Jahrhundert wurde Uplisziche von den mongolischen Eroberungen komplett zerstört.
Die Höhlenstadt unterteilt sich in einen unteren, einen zentralen und einen oberen Bereich und umfasst eine Fläche von fast 40.000 Quadratmetern. Der zentrale Bereich, in dem sich die meisten in den Fels gehauenen Bauten befinden, ist durch einen engen Tunnel mit dem unteren Bereich verbunden. Die meisten Höhlen sind ohne jegliche dekorative Elemente, abgesehen von einigen der größeren Strukturen, die einige Steinschnitzereien enthalten.
An der Spitze des Höhlenkomplexes befindet sich eine christliche Basilika, die aus dem 10. Jahrhundert stammt. Zur Höhlenstadt gehören: eine große Halle (Als Tamaris Darbazi genannt), heidnische Opferstätten, Wohnungen sowie funktionale Gebäude, wie eine Apotheke, eine Bäckerei, ein Weinkeller, ein Gefängnis und sogar ein Amphitheater. Höhlen sind durch Tunnel miteinander verbunden. Uplistsikhe ist bemerkenswert für die einzigartige Kombination von Stilen aus Felsenkulturen der Region, vor allem aus Kappadokien (in der modernen Türkei) und Nordiran. Die meisten der ausgegrabenen Artefakte können im Nationalmuseum in Tiflis besichtigt werden.